Der Glaube, Sozialisierung bedeute ständiges Spielen, ruiniert Ihre Leinenführigkeit. Wahre Freiheit beginnt mit Neutralität.
In vielen Hundeschulen heißt es: 'Der muss mit jedem spielen.' Die Folge? Ein Hund, der bei jeder Sichtung Action erwartet und aus Frust bellt, wenn er nicht hin darf.
Echte Sozialisierung heißt, dass Reize egal werden. Ihr Ziel ist ein Hund, der im vollen Gastgarten entspannt unter dem Tisch liegt, statt die Kellner zu fixieren.
Hunde, die an der Leine 'pöbeln', sind oft gar nicht aggressiv. Sie haben nur nie gelernt, dass andere Hunde einfach nur Kulisse sind.
Belohnen Sie nicht das Starren. Markern und belohnen Sie genau den Moment, in dem Ihr Hund den Blick vom Reiz löst und sich Ihnen zuwendet.
Wenn Ihr Hund explodiert, sind Sie zu nah dran. Finden Sie die Schwelle, an der er noch Leckerlis annehmen kann – oft sind das 30 bis 50 Meter.
Nutzen Sie belebte Orte passiv. Setzen Sie sich an den Rand und lassen Sie Ihren Hund nur beobachten. Kein Kontakt, nur Anwesenheit verarbeiten.
Kann Ihr Hund seine Belohnung noch kauen und schlucken? Wenn er das Futter verweigert, ist das Stresslevel zu hoch. Gehen Sie sofort auf Distanz.
Schimpfen verstärkt die negative Verknüpfung mit dem Reiz. Bleiben Sie der ruhige Anker. Eine zügige Kehrtwendung rettet die Situation.
Nach drei Hundebegegnungen ist der 'Gedulds-Akku' oft leer. Erwarten Sie am Ende der Runde weniger als am Anfang.
Beginnen Sie ab der 8. Woche. Wer lernt, dass die Welt kein permanenter Streichelzoo ist, wird im Alter der entspannteste Begleiter Österreichs.
Ein neutraler Hund muss die Welt nicht kontrollieren oder begrüßen. Er vertraut darauf, dass Sie die Führung übernehmen. Das ist die höchste Form der Bindung.
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